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ASU
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Autor:  SörCharles [ Mi 6. Jun 2018, 17:26 ]
Betreff des Beitrags:  ASU

Hallo zusammen,
war letzten Montag beim TÜV: alles super bis auf den Abgastest. CO war permanent auf 0,77 (Leerlauf) bzw. 0,91 (2.700/min).
Lambda so gerade noch o.k. (1,022).
Motor war auf Betriebstemperatur (Öltemp zwischen 90 und 120) und gemessen wurde mehrmals sowohl links als auch rechts – keine Veränderung. Der Prüfer war sehr bemüht und es war ihm auch sichtlich peinlich, dass er mich zur „Nachprüfung einladen“ musste.
Zuhause CDP+ angehängt und Motorparameter geprüft: alles so, wie es auch sonst immer war. Gut zu sehen, die Lambda-Regelung erkennt ein leicht überfettetes Gemisch, was den überhöhten CO-Wert erklären könnte (?). War dann heute bei einem MG-Guru, um zu sehen, was TestBook dazu sagt.
Ergebnis: alle Motorparameter o.k. Also bleibt nur noch der Kat! Den hatte ich vor ziemlich genau einem Jahr ausgetauscht (der alte wollte sich von seiner Ummantelung befreien). Wagen lief seitdem deutlich leiser und hat aus den unteren Drehzahlbereichen heraus erheblich besser beschleunigt.
So ganz kann ich‘s noch nicht nachvollziehen, dass es am Kat liegen soll. Hier im Forum habe ich zwar einiges zu diesem Thema gefunden, aber leider nichts, was mich weiter bringt.
Hat irgendwer ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat eine Idee, wo ich noch suchen könnte, bevor der Kat getauscht wird?
Im Voraus besten Dank für die Antworten.

Gruß
Karl

Autor:  Der Wolf [ Mi 6. Jun 2018, 19:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

Hast du vor einem Jahr einen neuen oder einen gebrauchten Kat eingebaut? j

Autor:  Joezapp [ Mi 6. Jun 2018, 19:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

Kühlwassertemperatursensor (nicht der für die Anzeige, der für die Motorsteuerung) defekt?
Sollte aber durch Auslesen erkannt werden denk ich mal...Stichwort Notprogramm.
Aber die Veteranen hier können sicherlich genaueres sagen.

Autor:  Mykel [ Mi 6. Jun 2018, 20:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

So miserable Lambdawerte beim Mk1 deuten doch stark auf eine defekte Sonde hin. Der Lambdawert hat nichts mit dem Kat zu tun, da wären die CO-Werte zu hoch. Und beim MEMS 1.9 hilft auslesen fast gar nichts, das System ist auf der Seite vom Motor total dumm (keine sequenzielle Einspritzung, keine Nachkat-Lambda und so).

Viel Spaß beim Tausch der Lambdasonde, meiner Erfahrung nach kriegst du die beim Mk1 nur raus, wenn du den Krümmer ausbaust. Und selbst dann reißt die meist das Gewinde mit. Und nach dem Tausch vor der Nachprüfung den Drosselklappen-Reset nicht vergessen!

Und noch was im Klugscheißer-Modus: eine “ASU” gibt es schon seit 25 Jahren nicht mehr. :mrgreen:

Autor:  crimak42 [ Do 7. Jun 2018, 12:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

Mal blöd gefragt - wozu können denn falsche Lambdawerte, also ne defekte Sonde, führen? Was sind die Symptome? Google sagt mir erhöhter Verbrauch und eine verringerte Leistung. Weiß jemand aus Erfahrung, wie sich das bei unseren Fs so anfühlen kann?

Autor:  Mykel [ Do 7. Jun 2018, 13:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

DIe Lambdawerte aus dem Testergebnis deuten auf ein erheblich zu fettes Gemisch hin, und das lässt sich in der Tat am Auspuff messen. Denn bei zu fett laufendem Motor können die entstehenden Kohlenstoffmonoxid- und Kohlenwasserstoffemissionen nicht mehr durch den Katalysator aus dem Abgas entfernt werden.

Zur effektiven Abgasreinigung braucht der Kat idealerweise ein Verbrennungsluftverhältnis von λ=1 (1 kg Benzin auf 14,7 kg Luft). Die Lambdasonde vor dem Katalysator misst den Sauerstoffgehalt im Abgas und gibt Signale an das Motorsteuergerätes weiter. Durch Variation der Einspritzdauer der einzelnen Einspritzventile wird das Luftverhältnis eingestellt. Wenn die Lambdasonde falsche Werte liefert, dann kommt hier natürlich Mist raus.

Aber auch die Motortemperatur hat natürlich einen deutlichen Einfluss auf die Gemischaufbereitung, also könnte in der Tat auch der Temperaturgeber für das MSG einen weg haben, aber nicht ganz kaputt sein.

Zur Erklärung: Das MSG erwartet einen Widerstandswert, der Temperaturen im Bereich zwischen ca. -20 und +115 °C erfasst (Kaltstart im Winter, kurz vor Überhitzung). Ist der Sensor ganz kaputt, schaltet es in den Notbetrieb. Liefert der Sensor aber nur falsche, aber immer noch plausible Werte, dann denkt das MSG zum Beispiel, es müsse anfetten, obwohl der Motor betriebswarm ist. Das ist nach meinen Erfahrungen mit halb defekten Sensoren auch der Regelfall, es wird eine deutlich niedrigere Temperatur übermittelt. Bei einem TF hatte ich mal einen MSG-Wert von 55 °C, Messung mit Multimeter im Ausgleichsbehälter ergab 95 °C.

Beim MEMS 1.9, das ja keine Öltemperatur messen kann, führt dies dann zu zwei Problemen:
- ein heiß gefahrener Motor springt nach kurzer Pause (z.B. nach dem Tanken) sehr schlecht oder gar nicht mehr an
- bei Stop-and-Go Verkehr oder im Stand springt der Kühlerlüfter nicht an

Ansonsten liegt der effizienteste Betrieb bei leicht magerem Gemisch von ca. λ = 1,05, was aber auch schon außerhalb der zulässigen Regelbreite von 0,97 bis 1,03 liegt. Die höchste Motorenleistung wird bei fettem Gemisch von ca. λ = 0,85 erreicht, aber das ist natürlich noch viel weiter weg von den gesetzlichen Vorgaben. Bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass du ein zu fettes Gemisch im Fahrbetrieb eher nicht merken wirst. Erst jenseits der Zündgrenzen (0,6 < Lambda < 1,6) ist eine regelmäßige Verbrennung nicht mehr gewährleistet und der Motor stottert, aber dahin kommst du bei ner K-Serie meines Wissens unter keinen Umständen, das lässt das MSG gar nicht zu.

Autor:  SörCharles [ Do 7. Jun 2018, 16:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

Hallo zusammen und schon mal besten Dank für die Antworten.

@Der Wolf: hatte einen neuen Kat eingebaut

@Joezapp: den Kühlmittelsensor hatte ich auch vor ungefähr einem Jahr erneuert. Grund war das Verhalten, wie Mykel es oben beschrieben hat. Nach dem Tausch war alles gut.

@Mykel: an den Kat als einzige Ursache glaube ich eigentlich auch nicht. Die Lambdasonde regelt allerdings innerhalb der von Dir erwähnten Bandbreite und daher halte ich sie auch nicht für die Schuldige.
ASU: so lange ist das schon her? ;) Macht wahrscheinlich das Alter..... :lol: Wirst Du auch noch merken..

Habe heute nochmals Hosen-, Flex- und sonstige Rohre auf Undichtigkeiten überprüft, aber leider nichts gefunden. Die Lambdasonde scheint wohl schon mal getauscht worden zu sein; keinerlei Rost und fast wie neu.

Nächste Woche werden wir daher zunächst probeweise mal einen neuen Kat einbauen. Vielleicht liege ich mit meiner Vermutung doch falsch und der Kat ist tatsächlich hin. Falls nicht, kommt die Lambdasonde dran. Wenn's dann immer noch nicht klappt, geht's zum Abdecker!


Gruß
Karl

Autor:  SörCharles [ Mi 13. Jun 2018, 17:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: ASU

Hallo zusammen,

so, der Abdecker muss doch noch warten. Kat heute getauscht und alle Werte waren wieder dort, wo sie sein sollen; TÜV-Plakette erteilt!
Offen bleibt natürlich die Frage, warum ein neuer Kat nach ziemlich genau einem Jahr und weniger als 4.000 km die Arbeit einstellt. Im Flexrohr gab es zwar eine (kleine) undichte Stelle (jetzt behoben), aber dass dies einen neuen Kat nach weniger als 4.000 km zerstören kann, scheint mir doch nicht unbedingt plausibel.

Gruß
Karl

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